Hinter der Fabrik stand der Verein Fabrik e.V., der 1978 gegründet wurde. Der Betrieb wurde im Jahr 1979 aufgenommen. Die Fabrik stand in den Achtzigerjahren sicherlich im Schatten des Eschhauses, was die öffentliche Wahrnehmung und Besucherfrequenz angehen. Das hatte auch politische Gründe. Während das Eschhaus ein Ort der damals starken undogmatischen Linken bzw. der „Bewegungslinken“ war, haftete der Fabrik – nicht zu Unrecht – der Ruf eines „DKP-Schuppens“ an.
Das kulturelle Angebot wirkte im Vergleich zum Eschhaus eher antiquiert. Während sich dort die Auswirkungen des Punk und des New Wave zeigten, wurde in der Fabrik noch auf Blues, Folk und Rock gesetzt. Ein Ausdruck dessen war die regelmäßig stattfindende Rockfabrik als Disco-Veranstaltung. Man hielt es mit den Rolling Stones statt mit den Sex Pistols. Vertretern der Neuen Deutsche Welle, wie z. B. DAF und Fehlfarben, stand man eher skeptisch gegenüber, da der politischen Ausrichtung dieser Bands misstraut wurde. Debatten hierüber wurden zum Beispiel in der UZ (Parteizeitung der DKP) geführt.
Die Fabrik war in den Achtzigern stark mit der aufkommenden Friedensbewegung verbunden. Dem damaligen friedensbewegten Zeitgeist entsprechend war der Ort eine „atomwaffenfreie Zone“, der „Krefelder Apell“ lag zur Unterschrift bereit, die Teilnahme an den Ostermärschen wurde organisiert und Flugblätter informierten über die Möglichkeiten der Kriegsdienstverweigerung.
Fast zeitgleich mit dem Ende des real existierenden Sozialismus Ende der Achtziger Jahre zogen sich dann die Aktivisten*innen der ersten Generation aus der Fabrik langsam zurück.
Dies war die Gelegenheit für Punks in Duisburg, denen es mit der Schließung des Eschhauses im Jahre 1987 an einer Heimat fehlte. Punkkonzerte fanden nur gelegentlich im besetzten Neumühler Bahnhof statt, ansonsten musste man in andere Städte ausweichen.
Hannes, ein damaliger Aktivist, erinnert sich im OX-Fanzine: „Los ging es mit Konzerte organisieren ab 1989. Der Typ, der das damals in der FABRIK in seinen Händen hatte, beschloss eines Tages, sich zurückzuziehen. Da sich niemand der Neuen dafür anbot und ich da zumindest neugierig war, habe ich mich gemeldet. Watt ´ne Kacke hatte ich da geerbt. Peter, mein Vorgänger hatte noch 3 Monate Programm gebucht, um Zeit für ´nen Übergang zu schaffen. Dann hat er mir drei Kartons mit Demotapes hingestellt und gesagt: „Hör mal an und such was aus“. Himmel hilf, drei Kisten Müll und ich soll Programm buchen? Eine Bluesband nach der anderen oder noch schlimmere Verbrechen.“ Das erste Punkkonzert in der Fabrik fand dann mit der Duisburger Band „Dödelhaie“ statt.
Bis zur Schließung der Fabrik im Jahr 2003 haben dann verschiedene Konzertgruppen in der Fabrik gewirkt. Am langlebigsten die Konzertgruppe „Zebracore“, die von Ende 1994 bis 2002 aktiv war. Zwischen 350 – 500 Konzerte (genauer ist dies nicht einzugrenzen) haben so in der Fabrik ab 1989 stattgefunden. Lokale Größen, wie Anastasis und Sparking Plugs spielten hier, aber auch zahlreiche internationale Bands aus beispielsweise Norwegen oder England. In der Fabrik wurde aber nicht nur Punk bzw. Hardcore geboten. Flyer beweisen, dass auch das eine oder andere Noise-Konzert dort stattgefunden hat.
Die Schließung 2003 hatte einen einfachen Grund: Der Mietvertrag wurde nicht mehr verlängert.