Das Fifty / Fifty genoss rasch den Ruf einer Kult-Kneipe. Von 1994 an bis 2008 war der Laden von Annette Jahnke und Edgar Krause ein Szene-Treff, der vor allem Musiker:innen anzog.
Im Keller fanden 14 Jahre lang Jam-Sessions statt, die für viele eine wichtige Möglichkeit zum gemeinsamen „Spielen“, treffen, austauschen waren.
„Es kamen zum Teil ganze Bands schon früh am Abend und nutzten uns auch als öffentlichen Proberaum, ehe andere Musiker:innen einstiegen“, erinnert sich Mojo.
Auch Jazz-Professorin Prof. Dr. Ilse Storb sei regelmäßig dabei gewesen, wie Jan Keller, Guido Bleckmann und viele andere.
In der Kneipe selbst fanden zudem Konzerte, Ausstellungen oder Platten-Abende statt, wie „Mojos magic monday“, zu dem jeder Gast seine eigenen Schallplatten mitbringen konnte.
Zu den 22. Duisburger Akzenten steuerte das Fifty-Fifty-Team 1998 einen internationalen Kulturbahnhof bei. Im HBF spielten dabei Szene-Bands aus den Partnerstädten wie Vilnius und Calais. Für Duisburg selbst waren Jan Keller, Till und Markus Steinebach sowie Claudia Kröger mit am Start. Gemeinsam stellte man „die musikalische Toleranz auf eine Probe“, wie Mojo anschließend formulierte.
Nach der Schließung 2008 blieb unter neuer Leitung zunächst nur der Name. Später gab es an gleicher Stelle mit Plan B und dem T5 auch wieder Sub-Kultur an der Marientorstr.
Das alte Fifty-Fifty-Feeling versuchte Mojo im Exil bei Jam-Sessions zunächst im Djäzz (2011), später auch im Plan B, einem weiteren Nachfolge-Projekt an der Münzstraße 4 oder der Alten Feuerwache Hochfeld (jeweils 2012) lebendig zu halten.